„Jedes Tier ist eine Persönlichkeit“, sagt der Brite Nick Brandt.
Er porträtiert Tiere wie Menschen. Für seine Aufnahmen ostafrikanischer Großtiere geht er ganz nah an die Tiere heran. Das Ergebnis sind Fotos, die wie klassische Gemälde wirken. Ihre Aura scheint uns zu warnen, dass diese Wildnis verloren gehen könnte. 

Unser Wettbewerb zum Thema „Tiere“ hier mit den 5 bestplatzierten Bilder.

Kriterien: Farbe, Schärfe, Kontrast, Dynamik, Emotionen, Anordnung der Bildinhalte/-motive, Absicht des Fotografen.

Bilderjury und Text von Anette Mittelberg und Albert Riethues.

Schimpanse frontal, Reinhard Pechal.
Die Farbe der Haut und Haare machen einen natürlichen Eindruck.Die Schärfe ist angemessen. Der Schimpanse wird so porträtiert,wie üblicherweise auch ein Mensch porträtiert wird. Der Fotograf hat scheinbar das Vertrauen des Schimpansen, zumindest zeigt er eine gewisse Gelassenheit dem Fotografen und dem Vorgang des Fotografierens gegenüber. Das kommt gut zum Ausdruck und scheint auch mit dem Alter,also mit der Erfahrung des Tieres zusammenzuhängen. Die angegrauten Haare m die Mundpartie legen jedenfalls m. E. Ein schon fortgeschrittenes Alter nahe.

 

Gorilla mit Kind, Siegmund Rachnowski
Auch das Gorillaweibchen ist in allen körperlichen Details sehr gut wiedergegeben. Scheinbar durch Zugabe von mehr Kontrast verstärkt. Auf Farbe wird hier verzichtet,was zumindest nicht von Nachteil ist. Beide Tiere scheinen die Wärme der Sonne zu genießen und insbesondere das Junge scheint sich sicher und wohl zu fühlen. Gelassenheit, Ruhe und Zufriedenheit im Mutter-Kind- Verhältnis wird gut transportiert. Der warme Farbton unterstützt diesen Eindruck. Die dunklen Partien im unteren und obereren Bildbereich unterstützen noch die Konzentration des Betrachters auf das Hauptmotiv.

Brandseeschwalbe, Herbert Hölzl.
Die Seeschwalbe ist hier in allen Details sehr gut zu erkennen. Hier ist die Wiedergabe der Schwalbe im Gegenlicht besonders hilfreich. Das Federkleid, der Schnabel und die Zartheit des Vogels werden durch die Gegenlichtaufnahme besonders deutlich erkennbar. Wer Seeschwalben kennt und sie schon beobachtet hat, der weiß ,dass diesen Foto seine sehr typische Flugbewegung/- haltung wiedergibt. Der Betrachter wird sich automatisch durch die völlige Unschärfe des Hintergrundes voll auf das Hauptmotiv konzentrieren. Das die Seeschwalbe nicht formatfüllend wiedergegeben wird, unterstützt auch den Eindruck von Zierlichkeit/Zartheit. Dennoch kommt auch eine gewisse Wehrhaftigkeit des Vorgels durch den geöffneten langen spitzen Schnabel zum Ausdruck.

Fuchs im Profil, Simone Baumeister
Das Motiv, also den Fuchs, in natürlicher Farbigkeit wieder zugeben, ist hier wichtig, das dies hilft, den Fuchs als Fuchs zu erkennen und nicht etwa als Hund. Das Foto gibt das typische Anschleichverhalten eines Fuchses sehr gut wieder, hierbei ist Wiedergabe des Fuchses im Profil von Vorteil. Durch diese Perspektive kommen die volle Konzentration des Fuchses udd seine extreme Fokussierung auf sein Ziel/Opfer besonders gut zum Ausdruck, da die aufgerichteten Ohren und die fokussierenden Augen gut zu erkennen sind.

Bache mit ihren Frischlingen, Jochen Jüttner.
Bei diesem Foto ist die Ausrichtung bei der Betrachtung für die Wahrnehmung des Bildinhaltes hilfreich. Die Verspieltheit und Lebhaftigkeit der Frischlinge wird gut transportiert, die Draufsicht erzeugt besonders durch die Streifen der Frischlinge eine Dynamik, die noch durch die einfach nur daliegende Bache kontrastiert wird . Sehr deutlich wird, dass die Frischlinge die Nähe und damit Sicherheit bei der Bache suchen, sie ist praktisch ihr Lebensmittelpunkt, was durch das im Zentrum des Fotos liegende Auge gut verdeutlicht wird. Auch die Bache scheint das Zusammensein und die Unbeschwertheit der Frischlinge zu genießen, zumindest vermittel das Foto diesen Eindruck gut.