Grundlegendes von unserem Mitglied Edmund Hoffmann (aus Anlass zum Workshop bei NaturaGart in Dörenthe)
…. ich möchte euch etwas auf NaturaGart einstimmen.
Das ganze läuft ja auch unter dem Motto Workshop. Als Thema haben wir in diesem Jahr auch die Makrofotografie gewählt. Sicher wäre es besser gewesen der Workshop hätte vor der praktischen Ausführung statt gefunden, aber aus Zeitgründen war es eben nicht anders machbar, also werden wir das Beste daraus machen. Ich werde also alles was ich über die Makrofotografie weiß an dem Tage gerne an euch weitergeben und hoffe, das Ihr euer Wissen und auch praktische Erfahrung mit einbringen werdet.
Wer ein Makrobjektiv besitzt hat natürlich einen großen Vorteil. Wer kein Makroobjektiv hat, sollte sich schnell nach einer Alternative umsehen. Nahlinsen, können vor jedes Objektiv geschraubt werden. Es gibt sie in verschiedenen Stärken. Wer besonders nah ran will, sollte sich auch für eine Nahlinse mit 10 Dioptrien entscheiden. Im Netz werden auch Sortimente mit 3, 4 oder 5 verschiedenen Stärken angeboten. Wer mal in die Makrofotografie rein schnuppern möchte, sollte sich für preiswerte Nahlinsen entscheiden. Für ca. 20 Euro bekommt man schon ein Set. Wer sich intensiver mit der Makrofotografie beschäftigen möchte und auch ein hochwertiges Objektiv beim fotografieren benutzt, sollte sich für eine Achromat von Marumi entscheiden. Die liegt etwa bei 70 – 100 Euro. Mit der habe ich gute Erfahrung gemacht. Wer ein hochwertiges Makroobjektiv besitzt und auch eine 10 Dioptrien Achromat davor schraubt hat einen erheblichen Vorteil und kann schöne Makros zaubern.
Damit kann man noch immer keine Libellenaugen fotografieren, aber man ist auf dem Weg dort hin. Aber zuerst wollen wir uns ja auch auf Blüten und andere Dinge konzentrieren. Wer in Zukunft kleine Tiere z.B. auch Schmetterlinge mit einem Makroobjektiv fotografieren will, sollte sich ganz klar für eine Brennweite ab 150 mm entscheiden, um die kleinen Falter beim anschleichen nicht zu verjagen. Mit 50 mm hat man auf jeden Fall keine Chance einen Falter zu erwischen, es sei denn, der ist mausetot. Aber dazu noch mehr bei NaturaGart.
Es gibt auch Umkehrringe. Das ist auch eine preiswerte Lösung. Das Objektiv wird mit Hilfe eines Adapters falsch herum an die Kamera geschraubt. Ich habe vor 30 Jahren viel mit Umkehrringen fotografiert und es sich dabei sehr schöne Makroaufnahmen entstanden. Der Nachteil ist nur, das die innen liegende Linse bei den meisten Objektiven sehr weit nach vorne steht und bei einer falschen Bewegung kann es passieren, das die Linse beschädigt wird. Zudem können starke Ausleuchtungen, Lichtreflexe erzeugen, die durch die vorstehnde Linse auf den Sensor reflektiert werden. Eine weitere Möglichkeit in die Makrowelt ein zu tauchen sind Balgengeräte. Vielleicht hat noch jemand einen und könnte diesen mit bringen. Auch Balgen können heute noch eingestzt werden, bei meinem hat sich die Pappe leider in Staub verwandelt, nun ja, nichts hält ewig.
Was kann noch mit gebracht werden ?
Licht !!! Jede Menge Licht
Ein Stativ ist von Vorteil, auf dem eine Licht quelle montiert werden kann um das Objekt aus zu leuchten. Für die Kamera brauchen wir kein Stativ, das können wir FREIHAND ! Aber wir müssen unsere Objekte ausleuchten und dazu brauchen wir Licht, viel Licht ! Beim „Ich bin doch nicht blöd“ – Markt und auch bei „Geiz ist Geil “ gibt es LED Leuchten. Im Netzt gibt es auch LED Leuchten, sogar mit Blitzfunktion, aber teuer. Noch besser ist natürlich ein Aufsteckblitz und wenn der entfesselt ( also von der Kamera auf ein Stativ montiert und per Kabel oder Funk ausgelöst ) eingesetzt werden kann, haben wir eine optimale Lichtquelle. Keine Angst, der Blitz macht in diesem Fall die Atmosphäre nicht kaputt. (Das machen nur Flugzeuge) Wer keinen Blitz hat sollte sich überlegen, wie er seinen internen Blitz der Kamera vor das Objektiv leitet. Ich habe mir vor ein paar Jahren eine Konstruktion aus Pappe gebaut. Diese Pappkonstruktion kann ich an die Kamera ( alte D200 ) befestigen. Die Pappe habe ich von Innen mit Silberfolie beklebt. So leite ich den Blitz vom internen Blitz vor das Objektiv. Auch für Aufsteckblitze kann man schnell eine Pappkonstruktion bauen und mit einem Gummiband befestigen. Wichtig ist immer, dass wir Licht vor das Objektiv bekommen. In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch darauf hinweisen, das eine Sonnenblend vor dem Objektiv sinnvoll sein kann, da das Blitzlicht sonst eventuell direkt auf die Linse schießt, und das wollen wir nicht unbedingt. Mit einer Sonnenblend holen wir uns den Abstand zur Linse. Auch Taschlampen können mitgebracht werden, mit der ein Kollege das Motiv ausleuchtet.
Wer kein Makroobjektiv hat und auch keine Nahlinse oder keinen Blitz, der ist ein armes Schwein und kann sich an dem Tag etwas von mir leihen ! Nein – auf jeden Fall können auch Makroaufnahmen mit einem ganz normalen Objektiv gemacht werden, die Fotos liegen dann aber eher im Grenzbereich zur Makrofotografie.
Ein Makroschlitten ist auch von Vorteil, wer einen hat, bitte auf jeden Fall mit bringen, vielleicht liegt ja Schnee.
Ganz wichtig auch, bringt die Beschreibung eurer Kamaras mit, es sei denn ihr kennt eure Kamera gut und müsst nicht lange nach irgendwelchen Funktionen oder zuständigen Schalter, Hebel oder Knöpfe suchen. Wir fotografieren an dem Tag auch mal ganz manuell, wie in alten Zeiten. =-O
Alles wird dabei außer Funktion gesetzt. Die Vollautomatik, die AF Funktion, alles wir abgestellt und die Kamera wird auf manuell eingestellt. Dabei werden wir Blendenwerte und Zeiten miteinander kombinieren und verknüpfen, die jenseits von Gut und Böse liegen.
Gerade diejenigen, die den Kameramarkt gut beobachten und immer auf den technisch neusten Stand fotografieren können ihr Kamera am Samstag mal richtig aufdrehen und zeigen was in ihnen steckt. Heute zu Tage sind rauschfreie Aufnahme bei ISO Werten von 12800 keine seltenheit mehr. Das sind immerhin 7 Blendenstufen, die uns da zur Verfügung stehen, das heißt, der ein oder andere könnte sogar ohne Hilfslicht fotografieren und ist mit seiner hochwertigen (Nacht) Kamera bei der Makrofotografie ganz klar im Vorteil.
Aber es muß nicht das aller Beste sein, was der Markt zur Zeit bietet ( Nikon DF !! 😀 ) auch ältere Kameras können gute Makros machen.
siehe Anhang Nikon D200
Ich freue mich auf NaturaGart. 🙂