Zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle – oder – Glück gehabt.
Am Samstag mussten meine Frau und ich mal den Betonburgen in Bangkok entfliehen. Daher entschlossen wir uns in den Wachirabenchathat Park zu gehen. Etwas Grün und eventuell das „Ein oder andere Tierchen“. Zuerst an den Wasserbehältern mit den Lotosblüten. Dort sind in der Regel auch Libellen anzutreffen. (siehe Bild 1 und 2). Von dort aus weiter Richtung Schmetterlingshaus. Vorbei an einer frechen Krähe und einem Vogel, dessen Name ich nicht kenne. (Bild 3 und 4). Wie immer haben wir dann auch Warane gesehen. Einer war gerade dabei ein Festmahl zu halten, das eine Krähe, unter Lebensgefahr, dem Waran streitig zu machen versuchte. (siehe Bild 5 und 6) Eichhörnchen sind bei mir auch immer ein gern gesehenes Bildmotiv. (siehe Bild 7) Dann plötzlich nur für den Bruchteil einer Sekunde ein Lizard an einem Baum. Gerade noch ein einziges Bild geschossen, bevor er im Baumwipfel verschwand. (siehe Bild 8). Am Schmetterlingshaus angekommen sind vor der Halle mehr Schmetterlinge als in der Halle. Neben den farbenfrohen Exemplaren gibt es auch, eine Spezies zu sehen, die aussieht wie ein vertrocknetes Blatt und nur mit einem geschulten Auge zu entdecken ist. (siehe Bild 9 und 10). Weiter Richtung Ausgang kommen wir an einem Thai vorbei, der angestrengt in eine Baumgruppe starrt. Was mich natürlich neugierig machte. Ebenfalls in die gleiche Richtung schauend entdecke ich eine große Gruppe Fotografen. Ich frage meinen Nachbarn auf Thai, was es dort wichtiges zu fotografieren gäbe? Seine Antwort war – BIRD.
Muss dazu sagen, dass ich in dem Park zwar vereinzelt schon Fotografen gesehen habe, aber noch nie eine so große Gruppe. (Siehe Bild 11) BIRD – ich dachte das es sich um den in Thailand so populären Sänger namens BIRD handeln muss der dort wohl aufgrund der schönen Kulisse eine Fotosession abhielt. Also frage ich (auf Thai) meinen Nachbarn – wer der da im weißen Hemd? Es dauerte dann eine Weile, bis es mir als Antwort das Wort NOK sagte. Das ist Thai und heißt Vogel. Meine nächste Frage lautete dann-wo. Er zeigte in den grünen Wald, wo ich lediglich einen kleinen roten Punkt in grünen Dickicht sah. Ich bedankte mich für die freundliche Auskunft und überlegte nun, gehst du da nun näher ran oder lässt du es besser sein?
Nicht, dass du derjenige bist, der das Objekt der Begierde verscheucht. Dann werden die 20–30 Fotografen wohl dazu übergehen, dich, mit ihren schweren Ofenrohren, die da an den Kameras hängen, dich unangespitzt in den Boden rammen. Habe dann aber meinen ganzen Mut zusammen genommen und mich sehr langsam und leise Richtung Fotogruppe bewegt. Dort habe ich mich unterwürfig in der letzten Reihe einsortiert und konnte nun diesen wunderschönen Vogel sehen und fotografiere. (siehe Bild 12–14).
Nachdem ich nun einige Bilder im Kasten hatte, galt es herauszubekommen, um welchen Vogel es sich denn da handelt. Neben mir stand ein junger Mann (kein Thai) der genau wie ich nicht in Tarnkleidung gehüllt war und auch kein riesiges Ofenrohr vor sein Kameragehäuse geschraubt hatte. Seins war auch schwarz und ein flüchtiger Blick gab zu erkennen, dass es sich ebenfalls um ein 70–300 mm Objektive handel musste. Ich habe ihn dann auf Englisch gefragt, ob er wüsste, um welchen Vogel es sich dort handeln würde. Er antwortete mir ebenfalls auf Englisch, dass er den englischen Namen des Vogels nicht wisse. Darauf ich – in Thai? Nein, auch nicht, war seine Antwort. Er kramte dann aber sein Handy aus der Hosentasche und zeigte mit nach kurzer Internetrecherche einen Homepageseite, der den Vogel auf einem Bild zeigte, mit der Überschrift „Feuerleist“. Ahh. Das klingt aber stark nach deutscher Sprache. Somit meine letzte Frage in Englisch -are you German. Wir haben uns dann weiter auf Deutsch unterhalten. Auch er hatte sich über eine Thai Homepage informiert, dass sich der Feuerleist derzeit im Wachirabenchathat Park aufhält.
Er erzählte mir auch, dass auf dem Boden ein Fass mit Fischen ist, um den Vogel anzulocken und zum Dableiben zu bewegen. Darauf hin glitt mein Blick ab von Ruddy Kingfish (so heißt er auf Englisch) auf dem Boden und was sehe ich da tatsächlich ein Fass, aus dem gerade ein Waran steigt, der ebenfalls die dort vorgefundenen Fische als seine Mahlzeit betracht hat. (siehe Bild 15) Deshalb sitzt der Vogel dort im Baum und wartet wohl darauf, dass sein Fresskontrahent endlich das Weite sucht. Und die Fotografen wohl darauf das der นกกะเต็นแดง (in Thai) endlich seinen An und Abflug auf den bereitgestellten Abendtisch fliegt. Wir sind dann aber weiter gegangen, um ebenfalls das Abendessen zu organisieren. War ja bereits ein ereignisreicher Tag!